...weil Imkern Freude macht

 

Die Honigbiene ...


...sie zählt zu den ältesten Nutztieren des Menschen und ist nach dem Rind und dem Schwein das Drittwichtigste unter ihnen.
Bereits vor siebentausend Jahren hielt man in Zentralanatolien (Türkei), Bienen zur Honiggewinnung. In Europa stellten die Germanen (Bekannt von den Wikingern) aus Wasser und Honig Met her. Met war ein sehr beliebter Honigwein, aber auch das Bienenwachs wurde damals schon für Kerzen, Fackeln und Siegel genutzt.

Die Königin und der Schwarm ...


Neue Königinnen entstehen aus befruchteten Eiern einer anderen Königin, in dem die jüngsten Laven mit einem besonderen Futter versorgt werden. Die Bienen haben dafür eine spezielle Drüse und geben den Larven statt nur Pollen und Nektar den Gelee Royal. Nach 16 Tagen schlüpft dann eine neue Königin.
Oft geschieht dies im Beisein und Wirken der bisherigen Königin, wenn diese zu alt geworden ist und die Legeleistung nachläst. Dadurch sehen die Arbeiterinnen ihren Fortbestand in Gefahr und ziehen sich eine neue, junge Königin heran.
Kurz vor dem Schlupf der neuen Königin, zieht die hälfte der Arbeiterinnen und Drohnen mit der alten Königin aus dem Stock aus und lässt sich meist zuerst in der Nähe der alten Bienebeute an Sträucher, Bäumen oder Zäunen als "Schwarm" nieder.
Von dort aus suchen die "Späh-Bienen" ein neues Zuhause, was meist nicht gelingt, da es die natürlichen Behausungen, wie hohle Bäume oder ähnliches nicht mehr gibt. Daher gelangen Bienen auch oft in Schornsteine oder andere Nischen, Gärten und unter Dächer direkt in unseren Wohngegenden, wo sie verständlicherweise unerwünscht sind.
Meist ziehen die Schwärme nach 1 bis 2 Tagen weiter, da sie nur Honig im Honigmagen für die eigene Energie für etwa 3 bis 5 Tage dabei haben. Danach würde der Schwarm absterben, wenn er keine neue Behausung findet oder ihn ein Imker versucht einzufangen, was oft nicht möglich ist.


Ein Bienenschwarm hat sich in einem Baum niedergelassen

Der gewissenhafte Imker ist daher bestrebt die Schwarmneigung durch Zucht, rechtzeitigen Austausch von Königinnen und andere artgerechte Maßnahmen, durch wöchentliche Kontrolle im Frühjahr und Sommer, was die Königinnenzellen und Schwarmaktivitäten betrifft, zu verhindern.
Trotzdem wäre der Schwarm, der übrigens sehr spektakulär und auch interessant anzusehen ist, die einzige natürliche und mögliche Art der Bienen sich als Volk zu vermehren.



 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Drei Bienenwesen  ...  ein Staat

In jedem Bienenstaat (Bienenvolk) gibt es nur eine Königin. Diese ist deutlich größer als die anderen bis zu 70.000 Arbeiterinnen (im Hochsommer). Die Königin hat als einzige ausgebildete und befruchtete Geschlechtsorgane und kann somit auch befruchtete Eier legen, aus denen Arbeiterbienen entstehen.   ....

Die männlichen Bienen heißen Drohnen und stammen von unbefruchteten Eiern. Drohnen haben demnach keinen Vater, sondern nur die Königin als Mutter. Drohnen besitzen auch keinen Stachel und kein Saugorgan. Sie müssen von den Arbeiterinnen gefüttert werden und dienen nur der Begattung anderer Jungköniginnen. Nachdem eine Königin von 10-20 Drohnen begattet wurde, reicht der Spermavorrat der Königin für ein ganzes Leben von bis zu 5 Jahren. Die zum Zuge gekommenen Drohnen sterben nach dem Begattungsakt. Im Spätsommer werfen die Arbeiterbienen die verbliebenen Drohnen aus dem Stock, da diese für die anstehende Winterperiode für sie unnütze geworden sind.

 Die Varroa-Milbe und das Bienensterben ...

Ohne Imker wäre der Schwarm, wenn er überlebt, der ein neues Bienenvolk gründen würde, nach 1 bis 2 Jahren aber verloren, da ihn die Varroamilbe (ein Parasit, welches Brut und Bienen schädigt), die in den 70er-Jahren aus Asien nach Europa eingeschleppt wurde, töten würde.
Darin liegt auch der Hauptgrund des Bienensterbens auf der ganzen Welt begründet. Imker haben damals durch Import von Bienenvölkern aus Asien die Varroamilbe nach Europa ohne Wissen der Gefahren eingeführt. Die Bienen-Rassen in Asien konnten mit diesem Parasit umgehen, weil sie es über Jahrhunderte gelernt haben. Die Europaeischen Bienen kannten diese Spinntiere nicht und sind seit dem auf den Imker angewiesen, dass er sie gegen die "Varrose" behandelt.
Die Bienenvölker beim Imker können allerdings dank neuester Forschung in der Bienenkunde mit dem erforderlichem Fachwissen des Imkers mittlerweile sehr gut im Spätsommer und Dezember gegen diese Milbe behandelt werden; ganz eliminieren kann man die Varroamilbe aber nicht mehr.
Man kann allerdings sagen, dass das Bienensterben bei Anwendung der Konzepte gegen die Varroa-Milbe, die wissenschaftlich abgesichert sind, nicht aufgehalten oder wenigstens abgeschwächt werden könnte, sollten dies von allen Imkern beherzigt werden.

Bienensterben aus anderen Gründen ?!

Das Problem mit dem Bienensterben ist seit der Einschleppung der Varroamilbe immer größer geworden. Dennoch spricht man beim "Bienensterben" in der breiten Öffentlichkeit heutzutage fast nur noch von der Landwirtschaft als Ursache des Rückgangs an Bienenvölkern.



Sicherlich gab es immer wieder Vorfälle bei Neonicotinoiden (ein Pestizid), die in der Saatgutbeizung angewandt werden. Hierbei handelte es sich um fehlerhaft gebeiztes Saatgut und um Einzelfälle bei denen übrigens zwar über 10.000 Völker geschädigt wurden, aber keines davon verstarb.
Auch die bekannt gewordenen "Völkersterben" durch Pestizideinsatz in der Landwirtschaft sind durch fehlerhafte Anwendung der Landwirte entstanden und bleiben "Gott sei Dank" Einzelfälle.

 

 

  Imkerverein Wenden| 2015